Die Arbeitsgemeinschaft für hämatologische und onkologische Pflegepersonen in Österreich begrüßt die österreichische Pflegereform vom 12. Mai 2022.

 

Möglichkeit zum DOWNLOAD der Stellungnahme vom 13. Mai 2022.

Spezialisierte Professionelle Pflege

Die AHOP repräsentiert über 900 diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, die in den Settings der mobilen, ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsformen sowie allen Versorgungsstufen (Primärversorgung, ambulante spezialisierte Versorgung sowie stationäre Versorgung) beruflich tätig sind. In diesen Settings werden Menschen aller Altersgruppen mit einer onkologischen oder hämatologischen Erkrankung betreut. Die betroffenen Menschen werden mit unterschiedlich komplexen Therapien behandelt. Die Anforderung an das erforderliche pflegerische und medizinische Wissen ist hoch und bewegt sich auf einem hohen Qualifikationsniveau, unbeeinflusst, ob es sich nun um eine orale, Infusionstherapie oder um eine Stammzelltransplantation handelt.

Teilnehmer*innen

Ein schritt in die richtige richtung

Die in der Reform angekündigten Maßnahmen, welche die Rahmenbedingungen betreffen, erachten wir als positiven Schritt in die richtige Richtung. Eine Ausbildungsreform und eine Attraktivierung des Berufsbildes auf allen Ebenen der Assistenzberufe erachten wir als sinnvoll. Die Maßnahmen zur Entlastung pflegender Angehöriger begrüßen wir sehr.

wichtiges bleibt jedoch offen

Wir weisen darauf hin, dass die von uns geforderte Professionalisierung des Gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege in diesem Reformschritt nicht abgebildet ist.
Für die hämatologische und onkologische Pflege bedeutet dies:

– Die Spezialisierung im Gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege muss mit dem Berufsbild der Cancer Nurse erweitert werden.

– Die Kompetenzerweiterung im Sinne des §15a GUKG (idgF) ist nicht enthalten. Eine Erstverordnung von Medizinprodukten muss für den Gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege ein weiterer Schritt sein.

Die Ausbildungsreform darf nicht nur die Pflegeassistenzberufe betreffen. Auch für den Gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege muss es weitere Ausbildungsschritte im Sinne einer anerkannten höheren Qualifizierungsmöglichkeit geben.

– Die damit einhergehende Karriereentwicklung und Attraktivierung des Berufsbildes in der hämatologischen und onkologischen Pflege sind in diesem Reformschritt nicht vorhanden.

partnerschaftlich agieren ist unser oberstes prinzip

Wir sehen diese vier Forderungen als Potential für einen weiteren anschließenden Reformschritt und erklären hiermit die Bereitschaft, bei diesem partnerschaftlich und beratend zur Seite zu stehen.

Für die Arbeitsgemeinschaft hämatologischer und onkologischer Pflegepersonen in Österreich (AHOP)

Harald Titzer, Sonja Nessler und Martina Spalt